Riester-Rente: Warum sie so umstritten ist
Die Riester-Rente sollte abgelöst werden – durch ein gefördertes Aktien-Depot, so der Plan vom Die Riester-Rente sollte abgelöst werden – durch ein gefördertes Aktien-Depot, so der Plan vom ehemaligen Bundesfinanzminister Lindner. Mit dem Ende der Ampel-Koalition steht jedoch fest: Das geplante Aktiendepot kommt voraussichtlich nicht, an der Riester-Rente wird sich wahrscheinlich nichts ändern.
Doch warum ist die Riester-Rente so unpopulär? Über 4,6 Millionen der mehr als 20 Millionen Verträge wurden bereits gekündigt. Hier erfahren Sie die Gründe für die Kritik und wie Sie Ihren Riester-Vertrag bewerten sollten.
Beitragsgarantie – ein veraltetes Konzept?
Die gesetzlich vorgeschriebene Beitragsgarantie sorgt dafür, dass Sparer zum Rentenbeginn mindestens ihre eingezahlten Beiträge zurückerhalten. Klingt gut, ist aber in der Praxis ein Problem:
- Niedrigzinsphase: Viele Anbieter setzen auf sichere Anlagen mit minimalen Zinsen. Diese reichen oft nicht einmal aus, um die Verwaltungskosten zu decken.
- Ertragsflaute: Insbesondere klassische Riester-Verträge von Versicherungen und Banken sind betroffen. Lediglich Fonds-gebundene Varianten boten eine gute Rendite – allerdings entschieden sich nur wenige Sparer für diese Option.
Verrentungspflicht – eingeschränkte Flexibilität
Das angesparte Kapital steht nicht zur freien Verfügung, sondern muss meist in Form einer lebenslangen Rente ausgezahlt werden.
- Niedrige Renten: Aufgrund höherer Lebenserwartung und niedriger Zinsen fällt die monatliche Auszahlung oft enttäuschend aus.
Nachgelagerte Besteuerung – weniger Netto vom Brutto
Die Riester-Rente ist im Rentenalter voll steuerpflichtig. Je nach persönlichem Steuersatz wird die ohnehin geringe Rente dadurch weiter geschmälert.
Komplexität – ein Buch mit sieben Siegeln
- Verschiedene Arten: Riester gibt es in vier Varianten – als Versicherungs-, Bank-, Wohn- oder Fondsriester. Jede hat eigene Regeln und Anforderungen.
- Förderung: Zulagen und Steuervergünstigungen machen das System kompliziert. Änderungen im Leben (Kinder, Heirat, Scheidung) können den Vertrag zusätzlich beeinflussen.
Die traurige Bilanz der Riester-Rente
Die Mehrheit der Riester-Verträge erweist sich als unrentabel. Am Ende bleibt oft deutlich weniger Kapital für die Altersvorsorge übrig, als ursprünglich geplant. Zudem ist die Auszahlung an die Verrentungspflicht gebunden und muss versteuert werden.
Statistiken zur Riester-Rente
- Über 20 Millionen Verträge wurden abgeschlossen.
- Rund 4,6 Millionen Verträge wurden bereits gekündigt.
- Noch immer gibt es 15 Millionen aktive Verträge, die dringend analysiert werden sollten.
Welche Möglichkeiten haben Riester-Sparer?
- Vertrag prüfen lassen: Lassen Sie Ihren Riester-Vertrag von einem unabhängigen Experten bewerten. Viele Verträge können optimiert oder auf andere Weise genutzt werden.
- Riesterguthaben umwidmen: Wussten Sie, dass Sie Ihr Riester-Guthaben auch zur Tilgung eines Immobilienkredits verwenden können?
- Auf Alternativen setzen: Denken Sie über andere Vorsorgeformen nach, wie z. B. ETFs, private Rentenversicherungen oder Immobilien.
Fazit: Riester bleibt – die Probleme auch
Die Politik wird das Problem der Riester-Rente in absehbarer Zeit nicht lösen. Das bedeutet: Jeder Sparer ist selbst gefordert, seine Altersvorsorge in die Hand zu nehmen.
Unser Angebot:
Wenn Sie einen Riester-Vertrag haben, unterstützen wir Sie bei der Analyse und Optimierung. Kontaktieren Sie uns für eine individuelle Beratung und erfahren Sie, welche Optionen für Ihre finanzielle Zukunft am besten geeignet sind.
Riester lebt weiter – leider. Aber Sie können Ihre Altersvorsorge verbessern!